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Yu, Pei-yun (Text) / Zhou, Jian-xin (Ill.)

Tsai Kun-lin – Der Junge, der gerne las

Eine Graphic Novel aus Taiwan – Band 1

Übersetzt von Johannes Fiederling
© 2023 Baobab Books
168 Seiten, Klappenbroschur, 17,5 x 23,5 cm
CHF 28.00 / € [D] 25,00 / € [A] 25,70
ISBN 978-3-907277-17-1
Ab 14 Jahren

Kun-lin ist knapp fünf Jahre alt, als Taiwan im April 1935 von einem verheerenden Erdbeben erschüttert wird. Zehntausende Menschen sterben, viele sind schwer verletzt, abertausende Wohnhäuser werden zerstört. Die Familie Tsai hat Glück, alle überleben.
Diese frühe Erinnerung ist der Auftakt der Erzählung über Tsai Kun-lins ereignisreiches und langes Leben, in welchem sich auch die jüngere Geschichte Taiwans spiegelt. Als Tsai Kun-lin 1930 auf Taiwan geboren wurde, stand die Insel seit 35 Jahren unter japanischer Kolonialherrschaft. Im Kindergarten wird mit den Kindern japanisch gesprochen, Schulkinder lernen japanische Volkslieder, und manche nehmen sogar japanische Namen an.
Als Japan 1945 kapituliert und sich aus Taiwan zurückzieht, atmen die Taiwaner auf. Doch schon bald marschieren die chinesischen Kuomintang-Truppen unter Chiang Kai-shek vom Festland ein, und es beginnt die Zeit des «Weißen Terrors». Auch Tsai Kun-lin wird Opfer dieses Regimes: Mit 19 Jahren wird er verhaftet und vor ein Militärgericht gebracht. Ihm wird vorgeworfen, Mitglied einer illegalen Organisation gewesen zu sein – gemeint ist der Lesezirkel an seiner früheren Schule.
Mit dem Regimewechsel ist zudem nicht mehr Japanisch, sondern Chinesisch die Massgabe für die Menschen auf Taiwan, die eigentlich Taiwanisch sprechen. In der deutschen Übersetzung des Buchs sind diese drei Sprachen erkennbar an drei unterschiedlichen Schriftfarben.
 

Pressestimmen

«Ein Stück politische Bildung vom anderen Ende der Welt. Beeindruckend gezeichnet, einfühlsam erzählt.» SWR 2, Magazin lesenswert

TSAI Kun-lin

Die Graphic Novel «Tsai Kun-lin» umfasst vier Bände und fast ein Jahrhundert taiwanische Geschichte. Der erste Band erzählt von der Kindheit und Jugend Kun-lins, er zweite Band von der langen Jahren in Haft. Im dritten und vierten Band verfolgen wir den steinigen Weg zurück ins freie Leben und den erfolgreichen Kampf für Demokratie und Selbstbestimmung. Tsai Kun-lin wurde Lektor und Verleger eines beliebten Comic-Magazins, setzte sich für die indigene Bevölkerung Taiwans ein und engagierte sich bis zu deinem Tod im Alter von 92 Jahren für Demokratie und Menschenrechte in Taiwan. Die Jahres des «Weissen Terrors» unter der Militärregierung Chiang Kai-sheks dauerten bis 1992.

Die Autorin

YU Pei-yun (*1967) studierte Fremdsprachen und Literatur an der National Taiwan University in Taipei und doktorierte an der Ochanomizu Universität in Japan. Heute unterrichtet sie am Institut für Kinderliteratur der Taitung National University und beschäftigt sich als Kritikerin, Übersetzerin und Kuratorin auf vielfältige Weise mit Kinder- und Jugendliteratur. 2016 begegnete sie TSAI Kun-lin zum ersten Mal, und im Gespräch mit ihm formte sich die Idee, dessen Leben zu dokumentieren.

Der Illustrator

ZHOU Jian-xin (*1973) kam im Süden Taiwans zur Welt. Er studierte Druckgrafik an der Nationalen Kunsthochschule in Taipeh und arbeitete als Druckgrafiker und Lehrer, bevor er sich als Illustrator selbstständig machte. 2014 erhielt er für sein erstes Bilderbuch den Taiwan Golden Butterfly-Preis für Buchgestaltung, weitere grosse Preise für seine Textinterpretationen folgten. Mit «Tsai Kun-lin» hat er zum ersten Mal eine Graphic Novel gestaltet.

Originalausgabe: «Laizi Qingshui de haizi – Ai du ce de shaonian» © 2020 Slowork Publishing, Taiwan

 

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Weitere Bände:


Diese Publikation wurde von Unterstützerinnen und Unterstützern über wemakeit gefördert. Herzlichen Dank an Euch alle!