Der weise Hase Isopo
Ein Bilderbuch aus Japan
Ohne je müde zu werden sprang Isopo Kamui, der Hasengott, in seinen jungen Jahren durch Wiesen und Wälder. Nun, da er schon ein beachtliches Alter hat, ruht er sich gerne öfters etwas aus. Eines Tages im Frühjahr, die ersten Knospen spriessen gerade, will er wieder einmal einen Ausflug machen. Ans Meer, so wie er das in jungen Tagen gerne tat.
Leichtfüssig springt Isopo los. Es geht über Bäche und Berge, durch Wiesen und Wälder, seine langen Ohren wehen im Wind. Doch dann ist alles ein wenig anders. Seine Augen täuschen ihn und seine Sprünge sind auch nicht mehr so gross wie einst …
Und so kommt der weise Hase zur Erkenntnis, dass alles im Leben seine Zeit hat: Die grossen Sprünge, wenn wir jung sind, die ruhigen Stunden, wenn wir älter werden. Alle sind miteinander verbunden, alle haben ihren Platz: die Jungen und die Alten, die Stärkeren und die Schwächeren.
In dieser Überlieferung der indigenen Ainu aus dem Norden Japans ist der weise Hase Isopo eine göttliche Figur. Die Ainu sind auf Insel Hokkaido zuhause. Sie haben eine eigene Sprache und sehr alte Traditionen, die aber fast ganz verloren gingen. Der große japanische Holzschnittkünstler TEJIMA Keizaburo hat diese mündlich überlieferte Geschichte, wie sie die Ainu SHITAKU Yae überliefert hat, illustriert. Mit einem Nachwort von MIYAKE Keiko.
Pressestimmen
«Wieder einmal hat Baobab Books ein sicheres Gespür dafür bewiesen, aussergewöhnliche Kinderbücher aus der weiten Welt , diesmal aus Japan, herauszupicken und zu veröffentlichen. Der poetische Erzählton dieser weisen Geschichte lehrt, die Schönheit der Dinge wahrzunehmen und zu begreifen.» librikon.de
«Ein tröstliches Buch übers Älterwerden. Toll illustriert, mit hervorragenden, grossformatigen Holzschnitten.» Querlesen
Die Autorin
Shitaku Yae war eine Angehörige der Ainu und in ihrem Dorf im Osten Hokkaidos eine bekannte Geschichtenerzählerin. Bereits in den 1980er-Jahren hat sie Hisakazu Fujimura die Geschichte von »Isopo-Kamui« erzählt. Er hat den Text für dieses Buch danach aufgeschrieben. Die Ainu kämpfen seit Jahrhunderten für ihre Rechte und wurden erst 2008 vom japanischen Parlament als kulturell eigenständig indigenes Volk anerkannt.
Der Illustrator
→ Hinweis: Die Schreibweise der japanischen Autorennamen erfolgte für dieses Buch gemäß der japanischen Tradition: Zuerst wird der Familienname genannt, dann der Vorname.
Restbestand
Ergänzende Materialien
→ Über die Ainu (PDF)
→ Zu diesem Buch ist ein Kamishibai beim Pädagogischen Zentrum Basel erhältlich
Auszeichnungen
Bilderbuch des Monats der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur