Children of Blood and Bone
Das Königreich Orïsha ist aus dem Blut und den Knochen der unterdrückten Divînés errichtet. Sie sind dunkler als die andere Bevölkerungsgruppe der Kosidáner, haben weisses Haar und sind die Nachkommen brutal verfolgter magiebegabter Maji. Die Magie ist nach einem Massaker verschwunden. Doch plötzlich erscheinen 13 Jahre nach der schicksalhaften Blutnacht Artefakte an den Gestaden Orïshas, die die Magie zurückbringen können – und mit ihnen Hoffnung für die Divînés. Eine Gruppe um die Divîné Zélie macht sich auf den Weg, die Magie zurückzubringen – verfolgt von der königlichen Armee.
In diesem Fantasyroman, der vollständig aus einer Perspektive von People of Color verfasst und dessen gesamtes Setting von einem westafrikanischen Mythenschatz inspiriert ist, geht es unmissverständlich um Rassismus und Klassenkampf. Die Erfahrung systematischer Diskriminierung und Ausbeutung wird hier sehr plastisch und brutal dargestellt. Die Verletzungen, die Rassismus den Körpern und Seelen der Betroffenen zufügt, schmerzen auch beim Lesen. Die Autorin gestaltet die Handlung um den Umsturz und die damit verbundenen Konsequenzen fernab von Klischees. Die Figuren sind moralisch komplex gezeichnet, die Handlung und die Weltgestaltung überzeugen durch ihre Subtilität. Es ist das Schonungslose, das Reale, was diesen Roman und seine radikal anmutenden Lösungsansätze auszeichnet.