Jenische, Sinti, Roma
«Nichts über uns ohne uns» – so lautet das Motto eines rassismuskritischen Lehrmittels. Das Buch «Jenische, Sintia, Roma» ist Teil davon und wurde von Vertreterinnen und Vertretern der drei Minderheiten Jenische, Sinti und Roma entwickelt.
Der Band versammelt neun Lebensgeschichten. Für die Porträts wurden in der Schweiz lebende Personen unterschiedlichen Alters und Geschlechts ausgewählt. Obwohl das Hauptgewicht auf ihrer Kindheit und Jugendzeit liegt, werden auch Bezüge zur Vergangenheit hergestellt, etwa die Verfolgung im Zweiten Weltkrieg oder die staatlich veranlasste Kindswegnahme. Wir erfahren, welches Leid diese Gewaltanwendungen bei den Betroffenen bis heute auslösen, aber auch wie sich Jakub, ein junger Sinto, das Leben nach der Schule vorstellt oder wie die zehnjährige Seraphina in der Schule damit umgeht, dass sie eine Sintiza ist.
Jedes Porträt ist in kurze Abschnitte gegliedert und teilweise mit Fotos illustriert. Ausführliche Kapitel über die Geschichte der drei Bevölkerungsgruppen und ihre Verfolgung im 20 Jahrhundert sowie eine ausführliche Literaturliste ergänzen den Band, der so als eigenständige Publikation funktioniert. Das dazugehörige Lehrmittel möchte dazu anleiten, Verständnis für und Respekt vor Minderheiten zu haben, Vorurteile abzubauen und Rassismus vorzubeugen durch reflektierten Sprachgebrauch und eine klare Haltung gegen Ausgrenzung.