Das Mädchen Wadjda
Die elfjährige Wadjda lebt mit ihrer Mutter in Riad. Ihr grösster Traum ist es, das schöne grüne Fahrrad zu besitzen, das sie jeden Tag auf ihrem Schulweg in einem Laden sieht. Doch das Fahrradfahren gilt in dem von strengen Traditionen geprägten Land für Mädchen als unschicklich.
Wadjdas Mutter arbeitet als Lehrerin in einem abgelegenen Dorf und ist praktisch alleinerziehend. Wadjda lässt sich von ihrem Traum nicht abbringen, sie möchte mit ihrem Freund Abdullah mit dem Velo um die Wette fahren. Sie überlegt sich, wie sie nun selber Geld verdienen könnte. Doch ihre Geschäfte – der Verkauf von Musikkassetten und Armbändern auf dem Schulhof – werden von der Schulleiterin entdeckt und sofort unterbunden. Dem Mädchen bleibt nur eine Chance: Sie muss den Koran-Rezitationswettbewerb der Schule gewinnen …
Der Roman ist ein kritisches Gesellschaftsporträt, das einen ungewöhnlichen Einblick in die stark reglementierte Lebenswelt saudischer Frauen gibt. Gleichzeitig ist es die berührende Geschichte über den Alltag eines Mädchens, das seinen eigenen Kopf hat und seinen Traum leben will trotz aller Hindernisse, die es teilweise mühsam überwinden muss. Ein anregendes und mutiges Buch, das leicht lesbar ist und an einen ungewohnten Schauplatz führt. Interessant ist die Tatsache, dass dem Buch der gleichnamige Film vorausging.