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Abouet, Marguerite (Text)/Sapin, Mathieu (Ill.)

Akissi aus Paris

Band 1
Angelehnt an die Bilderwelt von Clément Oubrerie. Aus dem Französischen von Silv Bannenberg.
Reprodukt, 2025
96 Seiten
CHF 28.90/EUR 18,00
ISBN 978-3-95640-467-2
Comic, ab 10 Jahren
Lesestufe 2
Alltag, Vorurteile, Familie
Schauplatz: Europa – Paris

Akissi und ihr grosser Bruder Fofana sollen für eine Weile zu ihrem Grossonkel nach Paris und dort die Schule besuchen. Dass hier zwei unterschiedliche Kulturen aufeinanderprallen werden, ist klar. In ihrem unverwechselbaren humorvollen Stil vermag Abouet zu zeigen, dass Paris für Akissi genauso befremdlich und seltsam ist, wie Akissis Verhalten für ihre neuen Klassenkameradinnen und -kameraden.
Abouet lenkt den Blick auf das Alltägliche: das frühe Aufstehen in der Dunkelheit oder Akissis unvoreingenommene Art, dem Obdachlosen Emile zu begegnen, der sich ihr gegenüber weit anständiger verhält als die sozial unauffällige Nachbarin. Es wird deutlich, dass oft mehr Schein als Sein gelebt wird und alle eine Rolle spielen oder in eine Rolle gedrängt werden. Die eine hat Bulimie, die andere kauft beim Hilfswerk ein, der Streber der Klasse ist einsam. Akissis Bemühungen, in die beliebteste Clique aufgenommen zu werden, zeigen, wie absurd es ist, für Freundschaft etwas tun zu müssen. Gleichzeitig zeigt sie uns ihre Werte: Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft sind genauso wichtig für sie wie hart für die Schule arbeiten. Relativiert wird diese vermeintliche Mustergültigkeit dadurch, dass Akissi stets kurz davor ist, in die nächste Katastrophe zu stolpern.

«Akissi aus Paris» sorgt für einige Perspektivenwechsel. Akissi ist dabei wie gewohnt pointiert und humorvoll, frech, aber niemals bösartig und stellt sich und ihr Umfeld mit einem Augenzwinkern immer wieder aufs Neue infrage.