Zweiggezwitscher
Ein Kunstbilderbuch aus Indien
Wo Bäume sind, sind auch Vögel. Sie passen gut zusammen, meint der indische Künstler Jambu Singad. Ein Baum bleibt bekanntlich nie für sich, er braucht Vögel. Und Vögel brauchen Bäume, um Schatten, Schutz und Nahrung zu finden. Jambu Singad ist ein genauer Beobachter und er liebt das Gedankenspiel. Er gehört zur indigenen Volksgruppe der Bhil aus Westindien. Er lebt in Bhopal, wo er eine Anstellung als Gärtner hat.
Seine Malereien stehen in der Tradition der Bhil-Kunst. Ausgehend von seinen Beobachtungen im Garten schuf er für das Buch «Zweiggezwitscher» eine Serie von Bildern, die das enge Zusammenleben von Bäumen und Vögeln, aber auch von Mensch und Natur darstellt. Zu seinen Motiven sagt er: «Ich male gerne Dinge, die ich mag. Wie etwa Vögel und Bäume. Allerdings stelle ich sie manchmal anders dar, als sie in Wirklichkeit aussehen. Meine Arbeit ist eine Mischung aus dem, was ich sehe, was ich gelernt habe und was ich mir vorstelle.» In den begleitenden Texten erzählt er von seinen Gedanken und seinen künstlerischen Entscheiden. Schliesslich haben Künstler so manche Freiheiten, Jambu Singad macht gerne Gebrauch davon.
Der Autor und IllustratorJambu Singad (*1988) gehört der indigenen indischen Ethnie der Bhil an. Er wurde im Dorf Balwon im Bundesstaat Madhya Pradesh geboren, heute lebt er in Bhopal. Die Bhil gelten als eine der ältesten überlebenden indigenen Volksgruppen Indiens. Ursprünglich waren sie im Wald zu Hause, doch nicht zuletzt auf Grund des Klimawandels sehen sich heute viele Bhil zur Abwanderung in die Stadt gezwungen. So auch Jambu Singad. Seine Verbindung zur traditionellen Lebensweise ist jedoch weiterhin stark. Sie zeigt sich unter anderem in seiner künstlerischen Arbeit, die in «Zweiggezwitscher» zum ersten Mal dokumentiert ist. | ![]() |
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