
Neue Heimat 0101
Firuz spart seit Langem für eine Weltreise und hat sein Geld sicher im Hof des Hochhauses vergraben. Doch Bauarbeiten zur Glasfaserkabelverlegung zerstören sein Versteck, und er fürchtet, seine Ersparnisse verloren zu haben. Gemeinsam mit seiner Bande «Neue Heimat», das sind seine Freundinnen und Freunde Enna, Vivien und die Zwillinge Jack und Joy, organisiert er einen «Plogging»-Wettbewerb, um den Hof aufzuräumen. Dabei entdecken sie nicht nur Firuz´ Geld, sondern auch eine mysteriöse Kiste mit gefährlichem Inhalt, die ihre detektivischen Fähigkeiten herausfordert.
Wie schon der erste lebt auch der zweite Band von den Charakteren, die schnell und schlagfertig agieren – ein Umstand, der wohl Frauke Angels Theaterhintergrund zu verdanken ist. Das divers zusammengesetzte Kinderkollektiv gerät aber im und um den Wohnkomplex nicht nur in zu erwartende Abenteuer, sondern handelt Themen wie Klasse, soziale Identität, Alltagsrassismus und Familie aus. Dabei sind die Kinder voller Eigeninitiative und fluchen und sprechen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Vermeintlich oberflächliche Themen werden im Ökosystem der Siedlung vertieft und meist über die Eltern und andere Charaktere kontextualisiert. Trotz etwas raubeinigem Umgang miteinander zeigt sich ihre Freundschaft in sanften Momenten und gegenseitiger Fürsorge.