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Kolibri: Detail-Ansicht

Acevedo, Elisabeth

Poet X

Angelehnt an die Bilderwelt von Clément Oubrerie. Aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock.
Rowohlt rotfuchs, Hamburg, 2019
352 Seiten
CHF 35.90/EUR 25,00
Europa – Deutschland/Griechenland
Nordamerika - New York
Migration, Familie, Mädchen

Es braucht viel Zeit, bis Xiomara sich als Poet X auf die Bühne wagt und ihre Poesie vorträgt. Ihre Gedichte handeln von ihrer eigenen Unsicherheit, von der einengenden Strenggläubigkeit ihrer Mutter, ihrem geliebten Zwillingsbruder und ihrer Liebe zu Aman, einem Mitschüler. Als sie den Durchbruch schafft, fühlt sie sich befreit und findet mit der Hilfe von Pater Sean einen Weg zur Versöhnung mit ihrer Mutter.

Der Erstlingsroman von Elizabeth Acevedo überzeugt durch seine Gradlinigkeit und die mitreissende Sprache. Jede Seite ist ein Gedicht im wörtlichen Sinn. Der Text führt die Lesenden direkt in das Leben Xiomaras und ihres Umfelds. Er vermittelt ein nachvollziehbares Bild einer Jugendlichen, die sich hin- und hergerissen fühlt zwischen den Vorstellungen ihrer aus der Dominikanischen Republik stammenden gläubigen Mutter und ihren eigenen Bedürfnissen. Die Verbindung entsteht durch das Vertrauen in die Sprache. Für beide gilt offenbar, auch wenn in je eigener Interpretation, «am Anfang war das Wort». Lesende können sich auf eine Lektüre freuen, die einen in den Bann zieht und Verbundenheit mit Xiomara schafft. Das Buch ist ein Plädoyer für die Möglichkeiten der Sprache. Es zeigt, wie Sprache einen Menschen befreien kann, wenn sie kreativ genutzt wird.