Die weiße Laterne
Hiroshima, Hiroshima, Hiroshima
Jedes Jahr am 6. August wird in Hiroshima der Opfer des Atombombenabwurfs gedacht. Um exakt 08:15 Uhr läutet die Glocke im Friedenspark, anschließend kommen Überlebende der Katastrophe und deren Nachkommen zu Wort. Abends beim Eindunkeln versammeln sich die Menschen am Flussufer und setzen farbige Papierlaternen im Gedenken an verstorbene Angehörige aufs Wasser.
Nozomi ist dieses jährliche Ritual seit früher Kindheit vertraut. Sie ist zwölf Jahre alt, als sie sich zum ersten Mal fragt, was an jenem 6. August 1945 eigentlich genau passiert ist. Als sich kurze Zeit später in der Schule die Gelegenheit bietet, die Erfahrungen von Überlebenden des Atombombenabwurfs für ein Ausstellungsprojekt zum Thema zu machen, kommt ein Gespräch zwischen den Generationen in Gang. Nozomi und ihre Freunde bitten Verwandte und Bekannte, von ihren Erinnerungen an den Tag zu erzählen, an dem das Undenkbare Wirklichkeit wurde.
Was sie in diesen Gesprächen erfahren, erschüttert die Jugendlichen, gleichzeitig beginnen sie zu verstehen, wie weitreichend die Folgen des Bombenabwurfs sind, und wie stark auch ihr Leben als Nachgeborene davon geprägt ist. Im Laufe des Projekts erfährt Nozomi unter anderem, was es mit der unbeschrifteten weißen Laterne ihrer Mutter auf sich hat.
Die japanische Autorin Shaw Kuzki legt mit diesem Buch eine ebenso zeitlose wie tiefgehende Erzählung vor – und ein starkes Plädoyer wider das Vergessen. Sie schreibt: »Der 6. August 1945 ist ein vergangener Tag, der nie vorüber sein wird. Ein Tag, der uns an die Verpflichtung erinnert, nie wieder eine solche Torheit zuzulassen.« Für die Stadt Hiroshima gibt es heute im Japanischen drei Schreibweisen. 廣島 für die Stadt vor dem Bombenabwurf, ヒロシマ für die von der Atombombe verwüstete Stadt sowie 広島, wenn die wiederaufgebaute Stadt gemeint ist. In der japanischen Ausgabe des Buches wurden für den Untertitel alle drei Schreibweisen verwendet: Hiroshima, Hiroshima, Hiroshima.
Pressestimmen
Die weiße Laterne «zeigt Auswege aus dem Teufelskreis von Gewalt, Kriegsverherrlichung und Waffenvernarrtheit, setzt subversive Kreativität gegen die jedes Denken ausschaltende Kriegsmaschinerie.» FAZ
»In kleinen Geschichten schaut Shaw Kuzki auf das grosse Ganze (…) Berührende Geschichten, die weitererzählt werden sollten«. 3Sat-Kulturredaktion
Die Autorin
Shaw Kuzki kam 1957 in Hiroshima zur Welt. Sie gehört zur Nachfolgegeneration der Opfer des Atombombenabwurfs vom 6. August 1945. Shaw studierte an der Sophia-Universität in Japan sowie am Trinity College in Dublin. Sie zählt in Japan zu den erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuchautorinnen und hat für ihre Werke schon zahlreiche Preise erhalten. Die weiße Laterne ist ihr erstes Buch, das in deutscher Übersetzung erscheint. | ![]() |
© 2013 Shaw Kuzki

Medienberichte
→ Kinder- und Jugendbuch (FAZ 23.6.2025)
→ Büchermarkt – Die Besten 7 im Juli (Deutschlandfunk 5.7.2025)
→ Interview mit Shaw Kuzki (Pressenetzwerk für Jugendthemen 6.8.20025)
Auszeichnungen
Eines der besten 7 Bücher – Deutschlandfunk (07 /2025)