Zin
Eine Geschichte aus dem Libanon
Am Tag, an dem Zineddine als Hilfsjunge in einer Druckerei in Beirut zu arbeiten beginnt, kann er weder lesen noch schreiben. Sein Name sei zu lang, meint der Drucker bei der Begrüssung, greift in den Setzkasten, fügt drei Buchstaben zusammen und färbt den Block ein. Als er das Blatt aus der Presse zieht, steht darauf: Zin.
Dieses Papier ist der Beginn einer großen Faszination. Noch bevor Zin versteht, was er setzt, weiß er, wo jeder Buchstabe im Kasten seinen Platz hat. Er findet Gefallen an seinen täglichen Aufgaben an der Druckmaschine, füllt Farbe ein, legt die Walzen bereit, trägt Druckbögen zum Packtisch – und erlernt im Stillen das Alphabet, Buchstabe für Buchstabe.
Eines Abends auf dem Heimweg wundert sich Zin gerade über die vielen Polizisten in der Strasse. Dann springt wie aus dem Nichts ein Mann auf die Straße, öffnet seine Tasche und wirft einen Stapel Blätter in die Luft. Als Zin eines aufhebt, erkennt er, dass er selbst die Flugblätter gedruckt hat. In der Sicherheit der elterlichen Wohnung entziffert er bei Kerzenlicht den Text und beginnt zu verstehen, welche Kraft Buchstaben und Wörter haben …
In ebenso präzisen wie poetischen Bildern erzählt der libanesische Druckkünstler Hassan Zahreddine diese Geschichte aus der Kindheit seines Vaters. Die Illustrationen dazu hat er im aufwendigen Mezzotinto-Druckverfahren hergestellt. Sie zeigen Strich für Strich das Erwachen eines Kindes, das unter erschwerten Bedingungen seinen Weg findet.
Pressestimmen
»Hassan Zahreddine lässt uns mit diesem Buch an magischen Momenten der Druckkunst teilhaben.«Buchpalast München
«Ein Bilderbuch für Kinder im Grundschulalter, das mit wenigen Worten eine ganze Lebenswelt eröffnet und gesellschaftliche Themen anreisst.» Lesefüchse
«Anregend und eignet sich prima zum Nachdenken und Diskutieren über diese und die eigene Familiengeschichte!» Basler Biechergugge 2/2022