Wer die Nachtigall stört
Der Roman «Wer die Nachtigall stört» von Harper Lee ist einer der bedeutendsten Klassiker unserer Zeit und stammt aus dem Jahr 1962. Die Geschwister Jean Louise – genannt Scout – und Jem wachsen im Alabama der 1930er-Jahre auf. Die Wirklichkeit des Rassenhasses bricht plötzlich in ihre behütete Welt ein, als ihr Vater, der weisse Anwalt Atticus Finch, einen wegen Vergewaltigung angeklagten, aber unschuldigen Schwarzen verteidigt. Atticus Finch, respektvoll jedem Menschen gegenüber, lehrt seine Kinder Verständnis und Toleranz, allen Anfeindungen und Angriffen ihrer «ehrenhaften» Mitbürger zum Trotz. Scout erlebt den Rassenhass und die Diskriminierung von Schwarzen hautnah mit und sieht die Welt nun mit anderen Augen.
Der Autor und Illustrator Fred Fordham verleiht dem Klassiker einen neuen Auftritt: Die originalgetreue Umsetzung und die fotorealistischen Farbbilder erzählen die Geschichte als Hommage an den Roman, der uns auch heute noch zum Nachdenken bringt. Leider ist das Thema «Rassismus» aktueller denn je. Mit dieser Graphic Novel – die eher aus der Perspektive eines Erwachsenen als aus der eines neunjährigen Mädchens erzählt wirkt – findet das Buch von Harper Lee hoffentlich den Weg zu Jugendlichen, vor allem auch als Klassenlektüre. Die Bilder unterstützen auch ungeübte Leser und Leserinnen dabei, das Geschehen einzuordnen und der Geschichte zu folgen.